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Vortrag mit Fragestunde

Sanatorium Kettenbrücke der Barmherzigen Schwestern
6020 Innsbruck, Sennstraße 1

Am 24.10. fand im Sanatorium Kettenbrücke der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck ein Vortrag von Frau Priv. Doz. Dr. Gunda Millonig, Fachärztin für Innere Medizin, Hepatologie und Gastroenterologie und stv. ärztliche Direktorin des Sanatorium Kettenbrücke, und Frau Dr. Julia Klingenschmid, Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde, statt.

An diesem Abend präsentiere Frau Dr. Millonig den Unterschied zwischen einer Glutenunverträglichkeit, einer Weizenallergie, dem Reizdarmsyndrom und der Zöliakie. Auch wurde auf den aktuellen Stand hinsichtlich Medikamentenentwicklung eingegangen, die genetische Disposition, welche bei Zöliakie-Betroffenen vorhanden sein muss und was es für einen Zusammenhang zwischen der Laktoseintoleranz und der Zöliakie gibt. 

Hinsichtlich Diagnose meinte Frau Dr. Millonig: "Für die korrekte Diagnose der Zöliakie ist es unabdingbar, dass bis zum kompletten Abschluss der Diagnostik eine glutenhaltige Ernährung eingehalten wird. 

Erster Schritt der Diagnostik ist eine Blutabnahme mit Bestimmung von Transglutaminase-IgA sowie Gesamt-IgA. Sollte dieser Test positiv ausfallen, wird die Zöliakie dann beim Erwachsenen mit einer mikroskopischen Untersuchung der Zwölffingerdarm-Schleimhaut bestätigt. Bei Kindern gibt es unter gewissen Voraussetzungen auch die Möglichkeit, ohne Spiegelung die Diagnose Zöliakie zu stellen. Es ist aber stets ratsam, einen ärztlichen Experten beizuziehen, da eine glutenfreie Diät nur auf Basis einer stichhaltigen Diagnose begonnen werden soll."

Auch Frau Dr. Klingenschmid betonte wie wichtig eine glutenhaltige Ernährung für die Diagnose einer Zöliakie ist. Sollte keine glutenhaltige Ernährung eingehalten werden, wäre ein Zöliakie Screnning falsch negativ und der Patient müsste nochmals 2-4 Monate einer glutenhaltigen Ernährung ausgesetzt werden, was oft mit etlichen Beschwerden einhergeht. 

Ebenso gab Frau Dr. Klingenschmid Tipps hinsichtlich Beikosteinführung bei Risikopatienten.

Abgerundet wurde der Abend durch eine offene Fragen-Antwort-Runde, was bei den Mitgliedern sehr gut ankam. Jeder konnte Fragen stellen und sich mit den Ärztinnen direkt austauschen. 

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlichst für diese Gelegenheit bei Frau Dr. Millonig und Frau Dr. Klingenschmid bedanken.

Marisa Erler
 

Region: Tirol
Termin: 24.10.2023 18:00 Uhr
Ort:Innsbruck