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Zöliakie

Heilungsaussichten

Unter streng glutenfreier Ernährung erholt sich die entzündete Dünndarmschleimhaut allmählich, die Dünndarmzotten, unzählige kleine Vorwölbungen der Schleimhautoberfläche, regenerieren sich. Die Schleimhaut sieht wieder völlig normal aus und auch die Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe können wieder ausreichend vom Darm ins Blut aufgenommen werden. Oft ist schon nach wenigen Tagen eine Besserung des Allgemeinzustandes erkennbar. Die zöliakiespezifischen Antikörper im Blut sinken bzw. sind nach einigen Monaten nicht mehr nachweisbar. Kinder und Jugendliche holen schließlich auch den Rückstand im Längenwachstum auf. Kleinkinder sprechen meist besonders schnell auf die glutenfreie Kost an. Bei Erwachsenen kann die Erholung manchmal länger dauern.

Menschen mit Zöliakie, die sich konsequent glutenfrei ernähren, sind fast immer beschwerdefrei und gesund. Eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten ist nicht erforderlich. Laut wissenschaftlicher Forschung ist keine Möglichkeit bekannt, die Disposition zur Zöliakie zu beseitigen.

Bei lange unerkannter und unbehandelter Zöliakie steigt die Wahrscheinlichkeit für intestinale Lymphome bzw. einer Krebserkrankung im Dünndarm – vor allem bei Menschen, bei denen die Zöliakie-Diagnose erst nach dem 50. Lebensjahr gestellt wurde. Nach etwa fünf Jahren glutenfreier Ernährung ist die Wahrscheinlichkeit für Krebserkrankungen nicht höher als in der Gesamtbevölkerung.

Eine andere Begleiterscheinung einer lange unbehandelten Zöliakie ist eine Störung des Knochenstoffwechsels. Die Knochendichte verringert sich und die Häufigkeit von Knochenbrüchen steigt. Bei jungen Menschen mit Zöliakie normalisieren sich Knochenstoffwechsel und Knochendichte unter langfristiger glutenfreier Diät völlig, bei älteren Erwachsenen tritt eine Besserung, aber meist nur selten eine Normalisierung der Knochendichte ein.

Kontrolluntersuchungen

Es wird empfohlen, ca. drei Monate nach der Diagnosestellung eine Kontrolle der zöliakiespezifischen Antikörper (Transglutaminase-Antikörper) durchzuführen und danach jährlich einmal, damit das Ansprechen auf die glutenfreie Ernährung dokumentiert werden kann.

Studien zeigen, dass regelmäßige Kontrollen das Diätbewusstsein von Zöliakie-Betroffenen steigern. Einerseits ist die Symptomfreiheit ein wichtiges Kontrollkriterium. Sämtliche Beschwerden sollten unter der glutenfreien Ernährung verschwinden und das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit wieder steigen. Weiters wird das Blut auf zöliakiespezifische Antikörper untersucht. Unter strenger glutenfreier Ernährung verschwinden diese meistens innerhalb von sechs bis zwölf Monaten. Auf Kontroll-Biopsien kann in den meisten Fällen – bei gutem Heilungs- und Antikörperverlauf – verzichtet werden. Empfohlen werden diese nur bei weiterhin bestehenden Symptomen und bei später Diagnose (Alter über 50 Jahre).

Im Zöliakie-Pass, den jedes neue Mitglied von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Zöliakie erhält, können die Kontrolluntersuchungen und Ergebnisse eingetragen werden.